Warum wir schlafen müssen, ist eine Frage, die bis heute noch nicht genügend geklärt ist – fest steht nur, dass der Schlaf für uns eine lebenswichtige Funktion hat und das genügend Schlaf unverzichtbar für die Entwicklung und Gesundheit des Menschen ist!
Hast du die letzte Woche gut und genug geschlafen?
Kannst du dich daran erinnern, wann du das letzte Mal ohne Wecker aufgewacht bist, und dich erfrischt und wach gefühlt hast?
Wenn die Antworten auf beide dieser Frage nein ist, bist du nicht alleine.
Zwei Drittel aller Erwachsenen schaffen es nicht, die empfohlenen 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht einzuhalten. Das erstaunt dich sicher nicht, aber vielleicht erstaunt dich die Anzahl der Konsequenzen, die zu wenig Schlaf auslösen kann.
Einige Beispiele, warum wir schlafen
Weniger als 6-7 Stunden über einen längeren Zeitraum zu schlafen, zerstört dein Immunsystem und erhöht das Krebsrisiko um mehr als das Doppelte.
Deine Schlafgewohnheit ist ein Schlüsselfaktor, der unter anderem mit entscheidet, ob du Alzheimer bekommst oder nicht.
Eine interessante, jedoch erschreckende Studie dazu, findest du auf www.nature.com
Inadäquate Schlafgewohnheiten, die sich nur schon über eine Woche erstrecken, können deinen Blutzucker so durcheinanderbringen, dass du bei einem Bluttest als Typ zwei Diabetiker klassifiziert werden würdest.
Dadurch können deine Herz-Gefässe verengen, was Herzkrankheiten oder sogar einen Herzinfarkt auslösen kann.
Man sagt auch “ein unruhiger Geist macht einen unruhigen Schlaf”. Denn Schlafmangel trägt einen wesentlichen Beitrag zu vielen psychiatrischen Erkrankungen bei.
Hierzu gehören Depressionen, dissoziative Störungen, Panikattacken und sogar suizidales Verhalten.
Zu wenig schlafen macht dick
Vielleicht hast du auch schon bemerkt, dass du mehr essen möchtest, wenn du müde bist. Ein Schlafmangel kann die Appetit-Kontolle und den Energiestoffwechsel stark beeinflussen.
Wenn du zu wenig schläfst, produziert dein Körper vermehrt das Hormon Grehlin. Dieses Hormon stimuliert den Hunger und reduziert die Produktion des Hormons Leptin, welches den Appetit zügelt.
Schlimmer noch, solltest du versuchen durch eine Diät abzunehmen und dabei nicht genügend zu schlafen, wird der Gewichtsverlust vor allem durch Muskelmasse anstatt durch Körperfett entstehen. Was immer zu einem Jojo-Effekt führt!
Besonders gefährlich sind Auswirkungen wie Konzentrationsstörungen!
In den USA sind rund 70% aller Verkehrsunfälle auf Müdigkeit zurück zu führen, was nicht nur für sich selber, sondern auch für alle anderen verheerend ist.
Grundsätzlich kann man sagen, desto kürzer deine Schlafzeiten sind, desto kürzer ist deine Lebensspanne!
Die alte Maxime “ich schlafe, wenn ich tot bin” ist demnach ziemlich unglücklich gewählt.
Das elastische Band des Schlafmangels kann nur auf eine bestimmte Länge gezogen werden, bis es schliesslich reist.
Traurigerweise sind Menschen die einzige Spezies, die sich absichtlich und willentlich einem Schlafmangel aussetzt, ohne daraus einen Vorteil zu ziehen.
Dies ist mittlerweile zu einem so grossen Problem geworden, dass die WHO eine Schlafentzugsepidemie in den meisten Industrieländer befürchtet.
Es ist demnach auch kein Zufall dass sich bei den Ländern bei denen die Schlafenszeit am kürzesten ist, die oben genannten physischen und psychischen Krankheiten am meisten verbreitet haben.
Der Neurowissenschaftler und Psychologe Dr. Matthew Walker, PhD, ist einer der führenden Schlaf-Forscher unserer Zeit. Er hat in den letzten 20 Jahren viele Mysterien über den Schlaf aufgedeckt und warnt ebenfalls vor einer stillen Schlafentzugsepidemie in allen Industrieländern.
Hier gehts zu einem seiner Interviews.
Was kannst du tun, um mehr und besser zu schlafen
Die 5 Tipps, welche uns Dr. Walker für ein gesundes Schlafverhalten gibt sind folgende:
- Schlaf- Wachrhythmus einhalten
Geh immer zur gleichen Zeit ins Bett und wache immer zur gleichen Zeit auf. Dies gilt auch für das Wochenende! Es gibt kein Schlafkonto, auf das man am Wochenende mit mehr Schlaf einzahlen kann, um unter der Woche davon zu zehren. - Kein künstliches Licht vor dem zu Bett gehen
Melatonin ist einer der Schlafregler, welcher stark auf Licht reagiert. Besonders das künstliche Blaulicht von Handy, Computer und Fernseher verhindert den Aufbau von Melatonin und senkt den Schlafdruck. Ca. zwei Stunden vor dem zu Bett gehen keine Bildschirme vor den Augen und ein gut abgedunkeltes Schlafzimmer helfen also um besser einzuschlafen! - Kühler Schlafplatz
Um schlafen zu können, muss dein Körper seine Temperatur senken. Untersuchungen zeigen, dass uns Temperaturen zwischen 18.5° und 19.5° Celsius am besten schlafen lassen. - Bleib nicht wach im Bett
Wenn du im Bett liegst und nicht einschlafen kannst, geh nach ein paar Minuten aus dem Schlafzimmer und höre etwas Musik oder lies ein Buch, bis Du schläfrig wirst und gehe erst dann wieder zurück ins Bett. So lernt dein Unterbewusstsein, die nötige Assoziation von “Wo und Warum” wir schlafen. - Kein Koffein und Alkohol nach 14:00 Uhr
Vor allem Alkohol ist eine der am meisten fehl interpretierten Schlafhelfer. Chemisch gesehen, gehört er zu den Beruhigungsdrogen, welche zwar das Einschlafen erleichtern aber die Schlafqualität mindern. Es gibt Menschen die Koffein und Alkohol schneller abbauen als andere. Somit ist diese 14:00 Uhr Regel zeitlich etwas flexibler anzusehen.
In unserer Praxis beraten wir viele Menschen mit Schlafstörungen und den damit verbunden Stoffwechsel- und Gewichtsproblemen.
Wir nutzen hierfür eine elektronische Körperanalyse, die uns aufzeigt wie stark das Nervensystem belastet ist und können somit einen zielgerichteten Plan für eine Verbesserung erstellen.