Schwedenbitter

Pünktlich zur Viren- bzw. Erkältungssaison und den oftmals schweren Mahlzeiten der Feiertage möchte ich euch ein uraltes Hausmittel, den Theriak vorstellen.

Theriak auch Schwedenbitter oder Bitterschnaps genannt, ist eine historisch als Antidot entwickelte Arznei, die vor allem im Mittelalter als Universalheilmittel gegen eine Vielzahl von Krankheiten angewandt wurde.

Er wurde oft auch als „Himmelsarznei“ bezeichnet, ein universelles Wundermittel, das u. a. auch gegen Syphilis, Cholera und Pest wirksam war. Der Arzt und Apotheker Andreas Reichlin von Meldegg empfahl ihn zur Behandlung der Pest in seinem um 1450 erschienenen Pestilenz Büchlein.

Schon im antiken Griechenland behandelten Ärzte giftige Schlangenbisse mit einer Kräutermixtur aus Anis, Fenchel und Kümmel. Das Rezept für dieses Heilmittel war in die Mauer des Asklepieions von Kos eingemeißelt. Die Arznei nannte man Theriak, diese Bezeichnung wurde erstmals um 170 v. Chr. bei Nikandros von Kolophon, Arzt und Dichter, erwähnt.

Später wurde die Zusammenstellung um Opium als weitere Zutat ergänzt (auf das wir bei unserem Rezept verzichtet haben 🙂 Die persische Bezeichnung „Teriak“ oder „Theriaak“ für die aus dem Mohn gewonnene Substanzist offenbar eine der Sprachwurzeln des Begriffs.
-Teilweise aus Wikipedia-

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Heute wird der Theriak vor allem noch zur Verdauungsförderung oder gegen bakterielle Magenbeschwerden eingesetzt.
Hergestellt wird er vorwiegend aus Wein oder Schnaps und einer Vielzahl von Kräutern die vor allem Bitterstoffe, Gerbstoffe und Ätherische Öle enthalten.

Innerlich und äusserlich angewendet wirken diese Stoffe antiseptisch, blutstillend, immunsteigernd, antibakteriell, krampflösend, entzündungshemmend
Also ein echter Alleskönner für den Magen-Darm und Hautbereich!

Rezepte gibt es viele jedoch sind vor allem die alten Auflistungen teilweise sehr stark dosiert und wahrscheinlich auf mittelalterliche Keim-Konzentrationen ausgelegt.
Da wir heute nicht mehr so oft verunreinigte Nahrungsmittel aufnehmen, übernimmt der Theriak eher die Rolle eines Verdauungshelfers der gleichzeitig auch einen unruhiges oder gereiztes Verdauungssystem positiv beeinflussen kann.

Im Internet finden sich viele dieser Medizinalbrände und Weine. Die bekanntesten unter ihnen sind im deutschsprachigen Raum der Appenzeller und Jägermeister. Diese sind jedoch für die breite Masse so stark abgeschwächt und gesüsst, dass sie kaum mehr eine sinnvolle Wirkung haben.
Wer also seine Verdauung nach einer schweren Mahlzeit ankurbeln oder unterstützen möchte, der hält sich besser an unser Rezept…

Rezept für 1 lt. Medizinalbrand:
– 1 lt. Schnaps von guter Qualität und mind. 45 Vol%
– 20 g. Ringelblumenblüten
– 10 g. Blutwurz
– 10 g. Kalmus
– 10 g. Angelikawurzel
–   5 g. Kardamomsamen
–   5 g. Muskatnuss
–   5 g. Enzianwurzel
– 15 g. Zimt
Alle Zutaten in eine 2 lt. Glasflasche geben und während 12 Wochen im im Spätsommer auf den Balkon, an die Sonne stellen und täglich umrühren.
Danach die Flüssigkeit durch eine Mullbinde oder Passiertuch abseihen.
Alle Zutaten dazu können problemlos in gut sortierten Apotheken bestellt werden.

Anwendung findet diese Tinktur am besten nach eine Mahlzeit oder bei einer Mageninfektion.
Man nimmt einen Schluck und lässt sie während 15 – 20 Sekunden im Maul. Die Mundschleimhäute nehmen so schon viele Bitterstoffe auf und wirken reflektorisch auf die Verdauungssäfte im Magen und Darm.
Die Tinktur kann aber nicht nur innerlich, sondern auch äusserlich für kleine Schürfungen angewendet werden. Sie wirkt wegen dem hohen Anteil der Gerbstoffe gleichermassen blutstillend wie auch antiseptisch.

Unseren Theriak stellen wir nur biologisch hochwertigen Zutaten her, die wir aus der Region beziehen und in unserer Praxis verkaufen.

VORSICHT
Schwangere oder stillende Mütter und Menschen mit blutenden Darmerkrankungen, sollten auf diesen Medizinalbrand verzichten!